Angst beim Autofahren

Ängste beim Autofahren treten oft in Verbindung mit einer generalisierten Angststörung auf, aber auch als spezifische Symptomatik (ausschließlich beim Autofahren). Ich schreibe heute über Ersteres.

Das unsichere Körpergefühl führt oft dazu, dass sich Menschen auch im Auto unwohl fühlen und Autofahren meiden – was natürlich auch maßgeblichen Einfluss auf den Alltag hat.

Besteht eine generalisierte Angststörung sollte die Konfrontation mit dem Autofahren nicht an erster Stelle stehen. Zuerst ist ein positiveres Körpergefühl wichtig, Bewegung, Ruhe und mentale Tools helfen dir dabei.

Gemeinsam mit deinem Therapeuten kannst du deine Ängste verhaltenstherapeutisch angehen.

Ihr besprecht mögliche Angstszenarien, auch in Bezug auf das Autofahren, und mögliche Vorgehen der Konfrontationstherapie. Wann und wie die Konfrontation im Auto möglich ist, zeichnet sich im Laufe einer Therapie ab – jeder kleine Schritt zählt, Heilung ist nicht linear, geh dein eigenes Tempo. Verhaltenstherapie und Konfrontationstherapie müssen immer individuell auf dich abgestimmt sein❤.

Tipps die du im Vorfeld umsetzen kannst:

Mach dein Auto zu deinem zweiten Wohnzimmer 😃 Hört sich lustig an – aber du sollst dich ja wohlfühlen.

Es gibt so kleine Tonaufhänger fürs Auto – da könntest du ein, zwei Tropfen Lavendelöl draufgeben (Lavendel beruhigt) oder auch irgendeinen anderen Duft, den du gerne hast.

Setz dich täglich in dein Auto und fahre NICHT. Jeden Tag ein paar Minuten und dein Körper und dein Geist gewöhnen sich schon mal an die Umgebung, die du sonst gerne meidest.

Hast du Musik, die dir richtig gut tut? Wo du es gar nicht lassen kannst, lautstark mitzusingen? Rein ins Auto – und losgehts!

Du hast einen besonders guten Tag und die Angst urlaubt heute? Dann fahr zum nächsten Altglascontainer und bring deine Gläser und Flaschen weg, eine kleine Runde durchs Dorf oder einmal um den Block.

Hol dir deine Unabhängigkeit zurück, indem du deiner Angst eine Ansage machst! Bau dein Leben NICHT um sie herum – setz dich wieder auf den Fahrersitz deines Lebens. Du bist nicht zum Beifahrer geboren!

Gute Fahrt & liebe Grüße!
– Judith